Portugal
Madeira - Atemberaubende Insel im Atlantik
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Von São Vicente nach Westen

Leicht hat es die Landschaft den wenigen Menschen, die sich hier angesiedelt haben, nie gemacht. Rund um Seixal und Porto Moniz sind auf jedem halbwegs flachen Bodenstück Felder angelegt.

Für Individualisten ist die raue und spektakuläre Nordwestküste, insbesondere im Sommer, der richtige Tipp. Terrassen, kaum breiter als ein Handtuch, ziehen sich die Hänge hinauf. Längs der Küstenstraße wurden gar nur wenige Fuß breite Terrassen aus dem Fels geschlagen und mit Wein bebaut.

Bedrückt hat die Menschen aber nicht nur die harte Arbeit, sondern auch die Abgeschiedenheit – Porto Moniz und Seixal waren über Jahrhunderte nur mit dem Schiff zu erreichen. Erst Ende des 19. Jh. wurde ein Weg über die Hochebene nach Porto Moniz gebaut. Noch einmal fünf Jahrzehnte vergingen bis zum Bau der heute alten und inzwischen für den Verkehr fast komplett gesperrten Küstenstraße. Sie vermittelt noch einen Eindruck davon, wie es gewesen sein muss, die Fahrbahn mit einfachsten Mitteln, mit Brechstangen und Pickel, aus dem harten Fels zu hacken. Fotos in den Hotels von Porto Moniz zeigen die Bauleute, wie Akrobaten angeseilt, bei der Arbeit. Zahlreiche Wasserfälle machten den Bau von Umgehungstunneln nötig. Erst nach der Jahrtausendwende folgte der Bau einer modernen Landstraße. Weil an der Küste kein Platz für sie war und sie dort auch die Naturschönheiten beeinträchtigt hätte, verläuft sie durch mehrere Tunnel im Fels.

Im beschaulichen Seixal findet man einen der wenigen Sandstrände Madeiras. In Porto Moniz, einem bei Madeirensern und Portugiesen sehr beliebten Urlaubsort, badet man in Naturschwimmbecken zwischen den zackigen Lavafelsen, weitestgehend geschützt vor der Brandung.
Tal des Cháo da Ribeira

Ein tiefer Einschnitt in der Steilküste macht den Weg frei in das üppig grüne Tal des Chão da Ribeira. Es liegt malerisch zwischen gewaltigen bewaldeten Felswänden. Mehrere Quellen entspringen hier, das Tal wird landwirtschaftlich genutzt: Im unteren Bereich gedeihen Weinreben, im oberen Tal werden unterschiedlichste Gemüsesorten angebaut und Obstbaumplantagen gepflegt. Die vielen kleinen Steinhäuschen zwischen den Feldern sind Ställe für einzelne Kühe. Weiter hinten im Tal gibt es eine Forellenzucht und das Naturschutzgebiet Espaço Natural da Floresta Laurisilva, das dem Erhalt des Lorbeerwaldes dient und von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt wurde. Fragt man Einheimische nach dem schönsten Ausflugsziel, schwärmen sie immer wieder von diesem Ort, den sie auch die „Schweiz Madeiras“ nennen.
Tipp: Essen & Trinken

Lounge Bar Clube Naval do Seixal: für den kleinen Hunger gibt es Tostas (Toast), sehr leckere Sandes (Sandwiches) mit Thunfisch oder Oktopus, eine wechselnde Tagessuppe und außerdem ein ziemlich gutes Prego, also das klassische Steak im Brötchen mit Pommes. Im Angebot sind außerdem verschiedene Picados, Salate und Fischgerichte nach Art des Hauses. Was den Service anbelangt, so ist dieser tiefenentspannt; wer es eilig hat, der ist an diesem extrem gechillten Ort sowieso fehl am Platz. Meeresfrüchte in allen Variationen dominieren die Speisekarten auf der Atlantikinsel, zum Beispiel Muschelgerichte.